Aktuell | Kunstverein-Markdorf
Bild zu
Claudia Rößger / Xenia Fink
GEGEN - FIGUREN
19.09. bis 31.10.2025

Xenia Fink und Claudia Rößger stellen ihre künstlerischen Positionen einander gegenüber, verweben sie miteinander und kontrastieren sie. Die Künstlerinnen nutzen auf verschiedene Arten das Mittel der Figuration. Claudia Rößger zeigt mit einer scheinbar spontanen und expressiven Linienführung und in kraftvoller Farbigkeit die Beziehungen zwischen ihrem Personal auf. Genauso beherrscht sie es, zarteren Gefühlszuständen grafisch und in wässrigen Farbstimmungen Ausdruck zu verleihen. Xenia Finks zeichnerischer Duktus wirkt akribisch, wuchernd und erzeugt eine Spannung, die im Gegensatz zu offenen Flächen steht. Ihre Linien umreißen das Motiv klar, lösen sich mitunter davon und erzeugen eine alternative Lesart. Die Werke der Künstlerinnen reiben sich aneinander und erzeugen dadurch eine vielschichtige Perspektive auf den Gegenstand Figur.

Claudia Rößger
wurde 1977 in Mittweida in Sachsen geboren. Sie studierte Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, wo sie nach dem Diplom 2006 zur Meisterschülerin ernannt wurde. Ihre Ausstellungstätigkeit erstreckt sich seitdem deutschlandweit und international, u. a. in die USA, Schweiz und Polen. Neben Lehraufträgen an Hochschulen und Sommerakademien arbeitet sie seit 2016 am Universitätsklinikum Leipzig mit kognitiv eingeschränkten Patient:innen in einem künstlerischen Kontext. In ihrer Arbeit kombiniert sie laute Farben und expressive Striche zu abstrakten Figuren mit individuellen Porträts. Ausdrucksstarke Mimik, kraftvolle Posen und zarte Berührungen begegnen sich jenseits anatomischer Norm. Verfremdete Körper und intensive Gesten erzeugen Spannung zwischen Schönheit und Angst, zwischen Stärke und Verletzlichkeit – fesselnd, irritierend und zutiefst menschlich.

Xenia Fink
wurde 1979 in São Paulo geboren. Sie studierte in Halle, Hamburg und Berlin, wo sie den Titel der Meisterschülerin der Universität der Künste erwarb. Neben einer Ausstellungs- und Hochschullehrtätigkeit in Deutschland, brachten Stipendien und künstlerische Projekte sie auch nach USA, Kanada, Schottland und Mexiko. Ihre Arbeit basiert auf der Zeichnung und umfasst neben Arbeiten auf Papier auch Installationen und Animationen. Xenia Fink nutzt die Figuration, um immer wiederkehrende Bilder zu untersuchen, zu imaginieren und neue Lesarten zu schaffen. In kleinformatigen, feinen Federzeichnungen wie in großformatigen Arbeiten, die die zeichnerische Linie offenbaren, arbeitet sie an der spannungsgeladenen Schnittstelle von Abbildung, Begehren und Blick.