Manuela Tirler
Angela M. Flaig arbeitet mit natürlichem Pflanzenmaterial, genauer gesagt mit Pflanzensamen. Ihr Werk ist von einer großen Konsequenz und gleichzeitig einer Leichtigkeit geprägt. Es lebt es aus der Hingabe an die Natur, einem großen Respekt vor der Schöpfung. Es verbindet Klarheit der geometrischen Form, mit der unendlichen Vielfalt von Bewegungen und Zufälligkeiten, die sich aus dem natürlichen Wuchs ihres künstlerischen Materials ergeben.
Die Samen, mit denen Sie ihre Werke schafft, sammelt sie von eigener Hand in den Wäldern und auf den Wiesen ihrer Heimat und formt sie dann mit großer Sorgfalt und Ruhe zu Bildern, Objekten und Skulpturen von großer Kostbarkeit und meditativer Kraft. Wachsen und Werden, Sein und Vergehen im Kreislauf der Natur ist die Intention ihrer Werke.
Dr. Tobias Wall
Ebenfalls inspiriert von der Natur entwickelt die in Plochingen lebende Bildhauerin Manuela Tirler Plastiken, Wandobjekte und dreidimensionale Raumzeichnungen aus Stahl. Gebogene und verschweißte Betonstahl-Stangen und Eisendraht dienen ihr als Ausgangsmaterial für ihre
vielfältigen Kreationen linearer, vegetabiler Formen im Raum. Sie vermitteln den Eindruck überraschender Offenheit und Leichtigkeit, der im Kontrast zu den tatsächlichen Eigenschaften des Materials steht.
Manuela Tirler variiert die Stärke des Stahls von wenigen Millimetern bis hin zu mehr als daumendicken Durchmessern. Seine rötlich-braune Rostfärbung bezieht sie, ebenso wie die sichtbar bleibenden Schweißstellen, in die ästhetische Gesamtwirkung mit ein. So erreicht sie eine natürliche
Anmutung, die dem „Naturcharakter“ ihrer Arbeiten entgegenkommt, ohne Natur zu imitieren.
Nicole Nix-Hauck, Kunsthistorikerin