
Stefan Bircheneder ist 1974 in Vilshofen an der Donau geboren. Er lebt und arbeitet in Waldmünchen. Ausgebildet als Kirchenmaler und lange Jahre als Restaurator in einer Region prächtiger Klöster und barocker Kirchen beschäftigt, widmet er sich in seiner Kunst der vergangenen Industriekultur des 20. Jahrhunderts. Bircheneder erweitert den klassischen Malgrund, die Leinwand, zu dreidimensionalen Objekten. Seine Trompe-l’œils sind in den vergangenen Jahren zu einer fiktiven Fabrik gewachsen. Er arrangiert einzelne Werkstücke zu Räumen, Aktenschränke und Schreibtische zu einem Büro, Spinde und Sitzbänke zu einer Umkleide. Ebenso schafft der Künstler aber auch raumgreifende Environments – Duschen, Toilettenkabinen und Aufzüge – aus großformatigen Leinwand-Installationen. Die Ausstellung im Kunstverein Markdorf zeigt einen Querschnitt der letzten Jahre.
„Mit beeindruckender Stringenz überträgt Stefan Bircheneder lang tradierte Techniken und umfangreiche, über 300 Jahre alte Gestaltungsprinzipien auf die Malerei der Jetztzeit. Das macht seine Arbeiten aus und verleiht ihnen eine Substanz, die näher mit der Realität verwandt ist als die Fotografie.“
Dr. Julia Behrens